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Um zu zeigen, was mir wichtig ist!

Liebe Brüder und Schwestern,

in unserer Taufkapelle bewahren wir einen Kreuzpartikel auf. Er steht seit den Feiern zum 700. Jahrestag der Weihe unserer Kirche im Jahre 2009 in einer Glasvitrine, damit er von den Gläubigen verehrt werden kann. Zuvor war er für die Gläubigen nicht zugänglich und wurde nur zu wenigen, besonderen Anlässen hervorgeholt.
Ich finde es gut, dass dies geändert wurde. Denn das Kreuz ist wie der Glaube an den Auferstandenen, den es repräsentiert, nicht etwas, was man nur an Festtagen herausholt, um es danach wieder zu verstecken, sondern etwas für den Alltag, etwas, das sichtbar sein und täglich betrachtet werden sollte. Deshalb ist es auch gut und wichtig, in der eigenen Wohnung ein Kreuz zu haben. Vielleicht sogar einen kleinen „Hausaltar“ wie es früher durchaus üblich war. Einen Ort also, der dem Gebet – der Begegnung mit Gott gewidmet ist. Und es ist besonders schön, wenn dieser Ort nicht im Schlafzimmer oder der Küche versteckt ist, sondern sich im Wohnzimmer befindet, sodass er auch von Gästen gesehen wird. Nicht um mich wichtig zu machen, sondern um zu zeigen, was mir wichtig ist.
Das gleiche gilt für das Gebet in der Öffentlichkeit, etwa vor dem Essen. Wenn ich auch im Restaurant oder bei Freunden vor dem Essen bete – nicht laut und ostentativ, aber auch nicht verschämt und heimlich –, dann ist dies ein Bekenntnis, das zeigt, dass mein Glaube mir wichtig ist und mich trägt. Etwas, das ich anderen nicht aufdränge, aber eben auch nicht vor ihnen verstecke. Etwas, was zu mir gehört, wie so viele andere Dinge auch.
Ich glaube, diese Form des Bekenntnisses ist, der beste Anfang für eine Neuevangelisierung unserer Gesellschaft, die das Kreuz und den Auferstandenen aus dem Blick verloren hat. Die vielleicht auch deshalb für ihn blind geworden ist, weil wir ihn versteckt haben. Und dies gilt nicht nur für die einzelnen Gläubigen, sondern auch für die Kirche in unserem Land: Christus und seine Erlösungstat am Kreuz kommen – so zumindest mein Eindruck – in den Verlautbarungen der Kirche in Deutschland kaum noch vor. Vielmehr geht es meist um gesellschafts-, sozial- oder umweltpolitische Themen, man könnte auch sagen, um die Welt. Aber eben nicht um den, der die Welt gerettet hat.
Ganz anders war da die Linie der Apostel: „Wir dagegen verkünden Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“ (1. Kor 1, 23f.) Diese Verkündigung geschah und geschieht nicht nur durch Predigten und Gottesdienste, sondern auch und vor allem durch das Zeugnis des täglichen Lebens. Wenn die Menschen sehen, dass der, der am Kreuz gestorben ist und den Tod überwunden hat, unser Leben bereichert und uns Hoffnung und Zuversicht schenkt. Wenn sie merken, dass der Glaube an ihn für uns wichtig ist.
Das Fest Kreuzerhöhung, dass wir am 14. September feiern, lädt uns ein, das Kreuz neu in den Blick zu nehmen. Jenes Zeichens der Liebe, die stärker ist als der Tod; der Hoffnung, die Licht schenkt in allen Dunkelheiten dieser Welt; und des Glaubens an den, der sich für uns hingeben hat.

Ich wünsche Ihnen und allen, die Ihnen am Herzen liegen, einen gesegneten September
Ihr
P. Jörg Weinbach OT
            (Kirchenrektor)

P.S.: Sie sind herzliche eingeladen, in der Taufkapelle vor dem Kreuz­partikel zu beten.

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Ministranten gesucht
Für die feierliche Gestaltung unserer Gottesdienste sind Ministranten unerlässlich. Wenn Sie daher Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene kennen, die Interesse haben, sich als Ministranten in der Liturgie zu engagieren, oder dies selber tun möchten, melden Sie sich einfach bzw. stellen Sie einen Kontakt zu uns her.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.

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ÖFFNUNGSZEITEN

Sonntag bis Samstag: 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr
sowie vor und nach den Gottesdiensten.
Änderungen vorbehalten.

 

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