Bittet den Herrn der Ernte
Liebe Brüder und Schwestern,
nach dem ersten Weltkrieg entwickelt sich bei engagagierten Laien in Deutschland die Idee für Priesternachwuchs zu beten. So gründete Prinzessin Maria Immaculata, Herzogin zu Sachsen 1926 in Freiburg mit gleichgesinnten Frauen das Frauenhilfswerk für Priesterberufe, das dem Gebet für die Priester und Priesterberufungen dienen sollte. Nach dessen Verbot durch die Nationalsozialisten 1939 gründet Papst Pius XI. 1941 das Päpstliche Werk für Priesterberufe, das den Grundgedanken des Frauenhilfswerkes auf weltkirchlicher Ebene weiterführte und unter geändertem Namen und erweitertem Auftrag bis heute weiterführt.
Der Gedanke des Gebets für die Priester und um Priesterberufungen führte in Deutschland auch zur Einführung eines monatlichen Gebetstags in diesem Anliegen am Samstag nach dem Herz-Jesu-Freitag, dem ersten Freitag im Monat. Erstmals wurde der „Priestersamstag“ vom 1996 seliggesprochenen Berliner Dompropst Bernhard Lichtenberg ab 1934 monatlich in der Berliner Hedwigs-Kathedrale gehalten. Dies fand in Deutschland bald viel Nachahmung, so dass der Priestersamstag zu einem festen Bestandteil des geistlichen Lebens der Kirche in Deutschland wurde.
Mit der zunehmenden Verbreitung des auf die Marienerscheinung in Fatima zurückgehenden Herz-Maria-Sühnesamstags wurde der Gebetstag dann auf den Donnerstag vor dem Herz-Jesu-Freitag verlegt, der deshalb auch „Priesterdonnerstag“ genannt wird. Bei der Wahl dieses Tages war die Nähe zum Herz-Jesu-Freitag wichtig, denn Priesterberufungen können letztlich nur aus der Liebe Christi gelingen und verstanden werden, die dem geöffneten Herzen des Erlösers entströmt. So wie es der Apostel und Evangelist Johannes bezeugt: „Einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, hat es bezeugt und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres sagt, damit auch ihr glaubt.“ (Joh 19, 34f.) Seit alters her erkennt die Kirche hierin die Quelle der Sakramente und damit auch ihren eigenen Ursprung.
Christus hat ein Herz für den Menschen, darum gibt er sein Leben am Kreuz für uns hin, öffnet uns im wahrsten Sinne des Wortes sein Herz. Die Priester aber sind berufen, die göttliche Liebe, die dem Herzen Christi entspringt, auszuspenden. Zunächst in den Sakramenten, allen voran in der Eucharistie, aber darüber hinaus auch durch ihr gesamtes Leben und Sein. Dazu muss der Priester jedoch Christus immer mehr gleichgestaltet werden, um sich – wie dieser – selbst ganz hinzugeben. Daher gilt für die, die berufen und befähigt sind in Persona Christi Capitis zu handeln, in besonderen Maßen, was die zentrale Bitte der Herz-Jesu-Litanei für alle Christgläubigen erbittet: „Jesus, gütig und selbstlos von Herzen, bilde unser Herz nach deinem Herzen.“ (GL 564, 6.)
In diesem Monat, in dessen Mitte wir das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu feiern, haben wir zwei besondere Gründe zum Gebet für die Priester: Am 18. Juni wird P. Melvin Watts FSSP bei uns seine Heimatprimiz zelebrieren und genau eine Woche später, am 25. Juni feiert P. Hans-Paul eine Dankmesse zu seinem Silbernen Priesterjubiläum, das er am 21. Juni begehen darf. Schöne Anlässe, um Gott für diese beiden Priesterberufungen zu danken und ihnen Gottes Segen und Kraft für ihren Dienst und ihr Lebenszeugnis zu erflehen. Gleichzeitig können die beiden Feste aber auch ein Impuls sein, wieder neu für alle Priester zu beten, dass sie ihrer Berufung entsprechen, und dafür, dass Christus seiner Kirche neue Priesterberufungen schenkt. Er, der uns auffordert: „Bittet … den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!“ (Lk 10, 2.)
Ihnen und allen, die Ihnen am Herzen liegen, einen gesegneten Juni
Ihr
P. Jörg Weinbach OT
(Kirchenrektor)
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